Argos In Cappadocia

Obgleich es noch nicht so gebräuchlich ist, dass man einen eigenen Namen für dieses bestimmte Subgenre hat – Speläoboutiques vielleicht? – kann man mit Gewissheit sagen, dass Höhlenhotels ganz offiziell existieren. Insbesondere in Kappadokien, dessen Region womöglich die meisten bewohnbaren Höhlen auf der Welt sein Eigen nennt. Wenn man sehen möchte, wie so etwas konstruiert wurde, dann braucht man nicht weiter zu suchen als im umfunktionierten Monasterium in Uçhisar, das nun ein Argos genanntes Boutique-Hotel in Kappadokien ist.

Es fühlt sich ein wenig wie in einer Fabel mit Hexen und Magiern an, was mehr oder weniger auch die Absicht ist. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass man dorthin geht, um der modernen Welt den Rücken zu kehren. Im Inneren findet man jede Menge Deckengewölbe, Kammern und massive, grobgeschlagene Steinblöcke. Draußen hingegen befindet sich ein märchenhaftes Durcheinander an verwitterten Steinhäusern, die an der Hügelseite entlang verstreut sind.

Die Zimmer selbst wurden mit so viel kontemporären Komfort gefüllt, wie man in eine Höhle nur hineinbringt: Die edle Klientel von heute braucht also keine Angst zu haben, in die Steinzeit zurückversetzt zu werden. Einige Zimmer haben Terrassen, andere haben Pools im Höhleninneren. Damit sorgen sie dafür, dass das subterrane Leben sich so natürlich anfühlt, als wäre es das Gängigste auf der Welt. Was es im Grunde genommen auch ist, wenn man darüber nachdenkt. Was man ebenfalls nicht missen sollte, sind Argos öffentliche Areale: Die Eigentümer entdeckten ein während der Sanierung riesiges Tunnelnetzwerk, und daraus kreierten sie ein Restaurant, ein paar Konferenzräume, einen Weinkeller und sogar eine Konzerthalle.