SuB Karakoy

Angesichts der verblüffenden Vielzahl an Architektur und Designstilen in Istanbul, sollte es wahrscheinlich weniger überraschend sein, das "industriell-chic" SuB Hotel Karaköy (née Galata) zu finden, der alte und kulturelle Kern der Stadt. Aber dennoch, wenn wir ganz ehrlich sind, ist es eine Überraschung. Das SuB hotel ähnelt eher einer Unterbringung, die man in Greenpoint (Brooklyn) oder Neukölln (Berlin) finden würde, und nicht im ältesten Teil eines der größten kulturellen Scheidewege unserer Geschichte. Aber dort liegt es, in der Mitte des Geschehens, nur eine kurze Fahrt (oder ca. 30 Minuten zu Fuß) über die Galata Brücke, hinüber auf die berühmte Seite von Sultanahmet.

Es bedient einige Klischees, dennoch ist das Hotel ein wahrhafter Zufluchtsort aus der Stadt - ruhig und geräumig, hell, mit hochmodernen Betten und wenig überladenem Decor, welches ein regelrechter Balm gegen all die Stimulierungen, denen man draußen auf der Straße ausgesetzt ist, ist. Die am häufigsten verwendeten Materialien sind Beton und Metall, aber durch noble, kuschlige Handtücher und Gänseedaunenbettdecken kommt kein Gefühlt von Kälte auf.

Man findet nicht viel Schnickschnack im SuB Hotel - keine Desingerläden, keine noblen Fitnesscenter - aber das, was da ist, lohnt sich. Zum Beispiel gibt es das Restaurant Via Vai. Es sieht ein bisschen aus wie eine Autogarage, die von einem geschickten Innendekorateur umgestaltet wurde, und die Mahlzeiten gibt es in einem gemächlichen Tempo. Unpassend, wenn man nach dem industriellen Stil des Hotels ausgeht, ist das sehr traditionelle Frühstück mit türkischen Delikatessen - Käse- und Wurstsorten, Gebäcke, Aufstriche und so weiter, und so weiter. Und ab und zu, trägt live Jazz-Musik dazu bei, länger im Hotel zu verweilen. Nach allem, wäre es dennoch unheimlich schade, wenn sie nicht rausgehen würden, um die Nachbarschaft zu erkunden. Und wann immer einen der Hunger überkommt, in Karaköy wird man nie lange hungrig bleiben.