Tigerlily

Im Vergleich hierzu wirken alle anderen Hotels in Edinburgh geradezu zugeknöpft. Obwohl es in einem denkmalgeschützten Georgianischen Stadthaus versteckt liegt, erkennt man das Tigerlilly sofort: Es ist jenes Stadthaus, vor dessen Tür eine Schlange steht, und die besteht aus Nachtschwärmern, die darauf warten, ins Lulu, dem Nightclub unten im Keller, reinzukommen.

Die Bar im Keller ist, wie sich herausstellt, das Nonplusultra. Bei jedem, der schon einmal versucht hat, in einem der weniger guten Disco-Boutiques ein Auge zuzutun, wird jetzt der Fluchtinstinkt geweckt. Aber die Schlange muss Sie nicht kümmern! Sie werden zum Einchecken an die Rezeption gebracht, durch die wuselige Lobbylounge, und dann die Treppe hinauf, bis Sie in einem Zimmer (mit riesigen Sofas und bauschigen Bettdecken) landen, das so still ist wie die Leute im Keller aufgedreht.

Der Look ist nicht ganz so ruhig: Fröhliche Farbkleckse vermitteln den Eindruck verspielter Swinging Sixties , aber er hat nichts mit dem leeren Blendwerk vieler anderer Design-Boutiques gemein. Selbstverständlich wurde an jeglichen Luxus gedacht: Darunter sind großzügige, geradezu dekadente Badezimmer und allerlei Techno-Goodies wie Plasmabildschirme und PSP.

Das Restaurant des Tigerlilly ist rundweg stylish und sogar ziemlich gut. Die Hauptattraktion aber sind die Drinks, ob in der Lobbylounge oder unten im Lulu – als Hotelgast darf man die Schlange übrigens ignorieren und direkt hinuntergehen.