The Hotel Luzern

Sein Hotel „The Hotel“ zu nennen, wirkt ziemlich keck, aber in Luzern ist es tatsächlich das einzige seiner Art: Ein Boutique, das sich vollkommen dem Design verschrieben hat. Es wurde von dem französischen Architekten Jean Nouvel nach einem simplen Grundkonzept entworfen - an der Decke jeden Zimmers prangt die riesige Vergrößerung einer Film-Szene, so als werfe ein Filmprojektor das Bild an die Wand. Die Auswahl der Motive ist recht gewagt, darunter Szenen aus „Der letzte Tango in Paris“ und „Die Bettlektüre“ sowie europäischer Arthouse-Klassiker.

Die Studios und Suiten (simple Einzel- oder Doppelzimmer gibt es hier nicht) sind stylish, dabei recht dunkel und maskulin, in satten Erdtönen gehalten und mit ansprechenden Einzelstücken aus Holz und Stahl möbliert. Teakholzböden und dramatisches Lichtdesign unterstreichen das schicke Ambiente, und skurrile Einfälle wie die Bamboo Suite mit ihrem Outdoor-Dschungel im Patio verleihen dem Ganzen eine Prise Humor.

Traditionalisten stehen dem schummerigen Boudoir-Look sowie dem Restaurant Bam Bou mit seiner asiatischen Fusion-Küche möglicherweise etwas skeptisch gegenüber, aber denen bietet Luzern reichlich Gelegenheit, in einem klassischen Chalet Schweizer Schokoladenfondue zu schlemmen. Fans von gutem Innendesign aber werden sich hier wohl fühlen; „The Hotel“ lockt sie womöglich in eine Stadt, die sie andernfalls links liegen gelassen hätten.