AthensWas

Athen war groß und großartig. Athen ist die Wiege der westlichen Zivilisation und der Geburtsort der Demokratie. AthensWas ist der Name eines eleganten, neuen Hotels, nur einen Steinwurf von der Akropolis entfernt. Der Name ist ein leicht verwirrendes Wortspiel, aber es erzeugt den gewünschten Effekt: Es bringt einen zum Nachdenken. Und zwar über das Verhältnis von lang vergangenen Zeiten und der Gegenwart der Stadt. Die Frage ist, wo auf dieser langen Zeitschiene sich das Hotel selbst verortet.

Es ist unmöglich, oder zumindest nicht empfehlenswert, ein Boutique Hotel in Athen, im Herzen eines der wichtigsten historischen Zentren Europas zu eröffnen, ohne es in der historischen und kulturellen Landschaft der Stadt zu verwurzeln. Die Designer des AthensWas haben diese Aufgabe auf eine besonders clevere Weise gemeistert. Das Hotel ist weder die bloße Wiederbelebung alter Tage noch ein modernes Hotel mit nur wenigen gerahmten Schwarzweißfotos des Parthenon. Anstatt dessen ist es eine Hommage an die Swinging Sixties in Athen. Dies waren die goldenen und glamourösen Zeiten der griechischen Hauptstadt: Klassischer Modernismus war der letzte Schrei. Genauso verhält es sich hier im AthensWas. Es gibt verschwenderischen, griechischen Marmor und griechisches Holz. Aber anstelle von dramatischen Säulen und farbigen Mosaiken wartet die Inneneinrichtung mit klaren Linien und eleganter Simplizität mit einem Hauch von Vintage auf. Die Zimmer verfügen über kühle, holzvertäfelte Wände, moderne Möbel, einige Farbtupfer in Retro-Orange und Blau und ja, auch gerahmte Fotos griechischer Antiquitäten. Letztere helfen bei der Orientierung. Sollte man mitten in der Nacht aufwachen und vergessen haben, wo man ist. Jedes Zimmer hat eine private Veranda und die Superior-Zimmer bieten dazu einen Ausblick auf die Akropolis.

Sollte man nicht das Glück haben und eine der weltberühmten Sehenswürdigkeiten direkt vom Bett aus sehen, dann muss man sich nur in die Bar auf der Dachterrasse begeben. Von hier aus hat man die beste Sicht auf alte Ruinen und das Meer bei Sonnenuntergang. Dies ist der Ort, um in althergebrachten, griechischen Bräuchen zu schwelgen: Draußen sitzen, reichhaltiges Essen und gute Getränke genießen. Es gibt hier keinen Pool – aber, wir wiederholen uns. Wir befinden uns hier ja auch inmitten eines historischen Stadtzentrums. Das Hotel verfügt über ein kleines Fitnessstudio und das SENSE Restaurant, das stylische und etwas leichtere Gerichte serviert, als man sie sonst aus der griechischen Küche kennt.

Vor den Türen des Hotels gibt es einiges zu sehen und zu tun – natürlich. Trotzdem sollte man in Erwägung ziehen, abends einen Drink auf der beneidenswert schönen Dachterrasse einzunehmen, bevor man schlafen geht. Möchte jemand einen Ouzo?