Grand Ferdinand Vienna

Wenn man ein brandneues Hotel in einer alten Stadt eröffnet – um genau zu sein sogar inmitten der ältesten Nachbarschaft einer Stadt, die für ihr reiches, kulturelles Erbe bekannt ist – hat man zwei Möglichkeiten: Man kann entweder versuchen die Herrlichkeit der alten Zeiten wiederauferstehen zu lassen oder man kann die Zukunft umarmen. Die Betreiber des Grand Ferdinand Wien haben sich für die zweite Option entschieden. Und wir sind sehr froh darüber. Wien verfügt über eine ausreichende Anzahl glitzernder Paläste; der Versuch, diesen Konkurrenz zu machen, indem man sie imitiert, ist ein vergebliches Unterfangen. Eine bessere Idee ist in diesem Fall, eine andere Herangehensweise zu erproben und den Versuch zu wagen, den Wiener Glamour neu zu definieren und für den zeitgenössischen Reisenden weiterzuentwickeln.

Das Grand Ferdinand Wien ist prominent in der Ringstraße gelegen und befindet sich in einem Gebäude aus den 1950er Jahren – an lokalen Standards gemessen, ist es also nagelneu. Die weiten Panoramafenster eröffnen die Aussicht über die überwältigende architektonische Szenerie. Das Erdgeschoss des Hotels ist offen und luftig gehalten und mit poliertem Holz und Marmor ausgestattet. Hier und da hängt zwar ein vergoldeter Kronleuchter, insgesamt sind Design und Einrichtung aber eher an die Ära angelehnt, aus der das Gebäude selbst stammt - wie zum Beispiel die Chesterfield-Sofas, die Retro-Spirituosenschränke, Gegenstände aus Chrom und Trennwände aus Milchglas. Vor allem die Gästezimmer und Suiten sind modern mit den Parkettböden und Lederstühlen, Skurrilitäten und Vintage-inspirierten Metalllampen, die von den Decken hängen, eingerichtet. Alle Zimmer verfügen über Flachbildfernseher und kostenloses W-LAN; die Suiten haben zusätzlich noch private Terrassen und Mini-Champagnerbars.

Sollte das Grand Ferdinand einen in die Stimmung für einen klassischen Cocktail versetzen, kann man sich diesen Wunsch ohne Probleme auf der Dachterrasse beim Pool erfüllen lassen. Diese Dachterrasse stellt die Krönung des Hotels dar, vor allem kurz vor Sonnenuntergang, wenn die Strahlen der späten Nachmittagssonne die perlenartigen Paläste in einem besonders schmeichelhaften Glanz erstrahlen lassen. Die drei Lokale des Grand Ferdinand eignen sich hervorragend für einen Zwischenstopp vor dem Theaterbesuch oder für Festessen nach Konzerten. Alle entsprechen jedenfalls ganz und gar dem eleganten, schimmernden Erbe der Stadt. Vor diesem Hintergrund sollten Sie auf Ihrem Erkundungstrip ein Stück Sachertorte in einem der berühmten Wiener Cafés genießen – zum Glück befindet sich all das jeweils nur ein paar Gehminuten entfernt.