The Capra

Auch für die hohen Standards des Schweizer Alpinismus ist das Dorf Saas-Fee etwas Besonderes. „Perle der Alpen" mag als Spitzname zunächst verwundern. Aber wenn man sich bis in das Herz dieses autofreien Dorfes voller Giebel begibt, aus dessen Perspektive die umliegenden schneebedeckten Viertausender deutlich an eine Auster erinnern, beginnt man zu verstehen. Die Skigebiete hier schreiben sich Intimität sowohl in Bezug auf die Größe als auch im Umfang auf die Fahnen. Und anstatt mit der Größe der Berge zu konkurrieren, sind sie stolz auf ihre bescheidene Vertrautheit mit dem Land. Schneekugeln statt Snobs, wenn man so will. In diesem eleganten Club begrüßen wir einen relativen Newcomer: Das Capra Saas-Fee.

Es gibt nur ein paar Dutzend Suiten unter diesen besonderen Giebeln, was für alle zum Besten ist. Auf diese Weise haben alle Zimmer private Balkone und bodentiefe Fenster, aus denen man die umliegenden Gipfel herrlich beobachten kann. Hübsche Naturholz- und Steinoberflächen bilden einen warmen, beruhigenden Kontrapunkt; Teppiche und die Fußbodenheizung sagen der Kälte den Kampf an. Die zeitgemäßen Elemente - Bluetooth-Entertainment-Systeme, Einbauleuchten, Nespresso-Maschinen - bereichern auch die Ästhetik und verleihen den mit maßgeschneiderten, erdfarbenen Möbeln ausgestatteten Zimmern Komfort und Funktionalität. All das ist perfekt für einen erholsamen Schlaf, aber das Vergnügen, aufzuwachen, ist fast noch größer.

„Capra" ist lateinisch für Bergziege, das inoffizielle Maskottchen des Wallis. Zweifellos wird man von all den Touren, den Pisten und den Sessions im minimalistischen Spa einen ordentlichen Heißhunger entwickeln. Zum Glück hat man bei der Auswahl der Speisen einen etwas anspruchsvolleren Gaumen als den einer Ziege im Sinn. In der gemütlichen Lounge oder der Bar kann man lokalen Käse und einen Walliser Jahrgangswein genießen. Hier erwarten einen zudem ein gemütlicher Kamin und eine nicht unansehnliche Buchauswahl. Oder man lässt sich in „The Brasserie” mit Kreationen verwöhnen, die direkt vom Bauernhof auf den Tisch gelangen. Wer am Donnerstagabend im Haus ist, sollte überlegen, einen Tisch beim Chef´s Table zu reservieren, um ein Fünf-Gänge-Menü im hoteleigenen Weinkeller serviert zu bekommen.