11 Howard

SoHo, ehemals Heimat von Künstlerateliers, die im 20. Jahrhundert das Stadtbild von Downtown New York prägten, hat sich seit dem Jahrhundertwechsel stetig nach oben orientiert. Dabei ist es auch immer internationaler geworden. Beide Trends finden ihren Ausdruck im 11 Howard, wo zeitgenössisches skandinavisches Design auf eine inklusivere, weniger ausschweifende Version von luxuriöser Gastlichkeit trifft. Es ist das erste unabhängige Hotelprojekt des Architekten Anda Andrei, nachdem der Designer Jahrzehnte als Designer hinter Ian Schragers bahnbrechenden Boutique-Hotel-Projekten stand. In Zusammenarbeit mit den dänischen Designern von Space Copenhagen, vermeidet 11 Howard die Art von übertriebenem Bling die teilweise schon ein Synonym für New Yorker Hotels ist. Dieses Hotel investiert sein Geld eher dort, wo die egalitären Ideale liegen. Was hier "conscious hospitality" heißt, bedeutet konkret die Weitergabe von Gewinnen an Hilfsprojekte wie das Global Poverty Project.

Der skandinavische Vibe sorgt für eine saubere Klarheit in Sachen Einrichtung des 11 Howard. Die lokale Färbung kommt durch die ziemlich formidable Kunstsammlung, deren Highlights Arbeiten von Hiroshi Sugimoto, Katie Yang, und Dan Attoe einschließen. Die Zimmer sind smart und funktional und stark im Stil des aktuellen dänischen Designs eingerichtet. Die daraus resultierende visuelle Identität ist erinnerungswürdig.

Unterdessen ist die Lage perfekt, um Shoppen zu gehen und auch das Nachtleben ist problemlos erreichbar. Außerdem besteht der Plan etwas Eigenes ins Leben zu rufen. The Blond, die Cocktail-Lounge des Hotels, ist schon jetzt geöffnet und tritt den Beweis an, dass man glamourös sein kann, ohne auf militante Weise elitär zu sein. Ein französisches Restaurant mit einer ähnlichen Mission soll in den nächsten Monaten folgen.