Grand Hotel et de Milan

Mailand mag die modebewussteste Stadt Italiens sein, die Couture-Hauptstadt, und obendrein das Zentrum des industriellen Fortschritts - aber deswegen ist das aber immer noch Italien, und da ist immer Platz für ein bisschen alte Geschichte. Hier ist nichts industriell oder futuristisch: Das Grand Hotel et de Milan ist auf eine traditionelle Weise bis ins Kleinste elegant wie die vor kurzem neu eröffnete Scala, die nur wenige Schritte entfernt ist - eine Location, die sicher eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Hotels gespielt hat - immerhin stehen hier solche Namen wie Nureyev, Callas und Caruso im Gästebuch.

Am bekanntesten ist wohl, dass Guiseppe Verdi hier über viele Jahre wohnte und lebte, vor allem während seiner letzten. Auch wenn das Hotel, ähnlich wie die Scala, lange geschlossen wegen Renovierung blieb, sind die öffentlichen Bereiche nahezu unverändert geblieben, wie eh und je: mit antikem Mobiliar, Marmorböden und Orientteppichen. Die Gästezimmer sind nicht minder beeindruckend: Ddle Stoffe und antike Möbel, wohin man auch blickt, einiges 19. Jahrhundert, anderes Art-déco oder Art Nouveau, und ein Zimmer ist Verdi höchstpersönlich gewidmet - Suite 106, die Royal Suite.

Es versteht sich von selbst, dass alles, was Mailand an modernem Charme zu bieten hat, mühelos erreichbar ist - die Boutiquen der Via della Spiga und Via Montenapoleone sind ganz in der Nähe, ebenso Sehenswürdigkeiten wie der Dom und die Scala. Es gibt ganz sicher Hotels, die mutiger und moderner sind, kleinere Boutique-Hotels und auch Plätze zum Übernachten, die modisch angesagter sind, aber wenn es gut genug war für Verdi während seiner letzten Tage, dann lohnt sich ein Besuch ganz gewiss.