Hotel Adlon Kempinski

1907 wurde das Hotel Adlon an dieser Stelle in Berlin-Mitte eröffnet und avancierte auf Anhieb zum prestigeträchtigsten Haus der Stadt. Kaiser Wilhelm II war Stammgast. Während der ersten zehn, zwanzig Jahre seines Bestehens gingen hier Angehörige europäischer Königshäuser ebenso ein und aus wie amerikanische Großindustrielle oder Gäste wie Chaplin, Einstein oder die damals noch weitgehend unbekannte Marlene Dietrich. Greta Garbo lernte hier in einem der Fahrstühle den Chef von MGM, Louis B. Mayer kennen, eine Begegnung, die ihre Filmkarriere in Amerika begründete.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs brachen schwere Zeiten für das Hotel an. Mehrfach brannte es ab, wurde neu errichtet, wieder beschädigt, und am Ende blieb nichts weiter übrig als ein leeres Grundstück im Niemandsland zwischen West und Ost. Wir können uns glücklich schätzen, dass es komplett wieder aufgebaut wurde und ein weiteres Mal das Top-Luxushotel Berlins ist - Das einstige Niemandsland ist das heutige Mitte, das brummende Geschäftszentrum des neuen Berlins.

Die Auferstehung wurde durch die Kempinski-Gruppe ermöglicht, die sich auf durch und durch noble Hotels spezialisiert hat. Und was das betrifft, enttäuscht das Adlon wahrlich nicht. Sämtliche 375 Zimmer und Suiten haben als Standardausstattung Satelliten-TV, ISDN-Anschluss und W-LAN, und, in den meisten Fällen, Handies statt Zimmertelefonen. Jeder nur erdenkliche Komfort eines Fünf-Sterne-Hotels wird hier geboten, auf einem silbernen Tablett sogar (meist, noch ehe man den Wunsch überhaupt ausgesprochen hat, so aufmerksam, wie das Personal ist).

Das Haus hat mehrere Loungen und Restaurants, darunter ein edles Etablissement für Feinschmecker, benannt nach dem ersten Besitzer Lorenz Adlon. Das Spa bietet eine große Auswahl an Massagen, Saunen und Dampfbädern, und zum Pool und zum Fitnesscenter führt ein von jedem Stockwerk zugänglicher gesonderter Fahrstuhl. Was verhindert, dass man im Bademantel auf den Fluren gesehen wird.

Für alle, die ausgehen und etwas von der Stadt sehen wollen, hat das Adlon eine ideale Lage, in Sichtweite des Brandenburger Tores und des Pariser Platzes, nur einen Katzensprung entfernt vom Reichstag und vom Potsdamer Platz. Aber in einem derart luxuriösen Hotel wird es niemandem verübelt, wenn man sich hier einschließt. Man muss lediglich an der Rezeption anrufen und mit den Worten der Garbo sagen: „I want to be alone“. Jede Wette, dass die das dort so noch nie gehört haben.